
2. Schlechter Radioempfang
Schlechter Radioempfang nach dem Einbau eines neuen Radios
Fehlende Fernspeisung und/oder Fehlanpassung
am Antennensystem




Allzu häufig tritt das Problem eines schlechten Radioempfangs nach dem Einbau eines neuen Radios oder einer neuen Antenne in den Vordergrund. Meist nach dem Umbau des vom Hersteller vorgegebenen Originalzustandes der Komponenten in einen eigenen „individuellen Zustand“ ist diese Eigenschaft zu beobachten. Schlechter oder überhaupt kein Empfang sind die Folge.
Folgende (Fehler-)Möglichkeiten können hierfür in Frage kommen:
1. Fehlende Fernspeisung („Phantomspeisung“) Fernspeisung
Aktive Antennensysteme benötigen für einen einwandfreien Betrieb eine Versorgungsspannung von meist 12V. In der Regel wird diese Spannung über das Antennenkabel der Antenne zugeführt. Dabei werden der Mittelleiter mit Plus und die Masse der Antenne mit Minus versorgt. Diese Spannung wird vom Autoradio über den Antennenanschluss zur Verfügung gestellt. Fehlt diese Spannung an der Antennenbuchse des Radios oder am Eingang der Antenne ist kein Empfang möglich.
Wird nun ein Radio ohne Fernspeisemöglichkeit mit dem serienmäßig verbauten Radio gewechselt, kann die „aktive“ Antenne nicht mehr mit Spannung versorgt werden.
Abhilfe schafft ein Adapterkabel zwischen Radio und Antennenkabel, das im Handel bezogen werden kann. Dieses speist die fehlenden 12V in das Antennenkabel für die aktive Antenne ein.
Eine fehlende Fernspeisung lässt sich mit einem Voltmeter am Antennenanschluss des Radios leicht überprüfen.
2. Fehlanpassung zwischen Antenne und Radio
Um einen einwandfreien Radioempfang zu gewährleisten, sollten beide Komponenten (Antenne – Radio) aufeinander abgestimmt werden. Besser gesagt „Angepasst“ sein. Gewöhnliche Stabantennen am Kfz besitzen einen „Fußpunktwiderstand“ von etwa 120 Ohm am Fahrzeug, gerade bei älteren Systemen. Die Übertragung der Antennenspannung erfolgt über eine kapazitätsarme Antennenleitung mit einem Wellenwiderstand von etwa 150 Ohm zum Radio. Der Eingangswiderstand des Radios sollte ebenso einen 150 Ohm Eingang, erkennbar an der tiefen runden Antennenbuchse, besitzen damit das System aufeinander abgestimmt ist.
In der Praxis jedoch können „Mischkombinatonen“ zwischen Antenne, Antennenkabel und Radio bezüglich des Wellenwiderstandes einzelner Komponenten entstehen, die die Ursache für einen schlechten Empfang darstellen können.
Der Eingangswiderstand am Radio kann je nach Hersteller und Modellvariante Werte von etwa 50, 75 oder 150 Ohm betragen. Messungen in der Praxis zeigten jedoch, dass auch diese Werte einer großen Toleranz von etwa +/- 10-15% unterliegen können. Ebenso wie Kabel und der Antennenfußpunktwiderstand!
Der Eingangswiderstand der Antenne kann in der Bedienungsanleitung des Radios unter der Rubrik „Technische Daten“ gefunden werden. Wenn nicht, beim Hersteller erfragen!
Der Wellenwiderstand der im Fahrzeug verbauten Antennenleitungen beträgt 50, 75, 125 und 150 Ohm. Die Toleranzwerte können hier ebenso Werte von +/- 5-10% annehmen.
Der Wert steht meist, aufgedruckt, auf dem Antennenkabel.
Der Fußpunktwiderstand der Antenne kann, abhängig von verschiedenen Faktoren, sich in einem relativ großen Streubereich bewegen. Fußpunktwiderstände von Kfz-Antennen liegen, je nach Ausführung, Montageort, Abmessungen etc, in einem Bereich von etwa 40-150 Ohm. Wert beim Hersteller erfragen!
Aufgrund der in der Praxis auftretenden negativen Toleranzen kann es bei der „Mischkombination“ zu einem Empfangsverlust kommen. Eine Empfangsschwäche wird jedoch bei einer Mischkombination mit positiven Toleranzen kaum bemerkt.
Kombinationsmöglichkeiten
Nachfolgend, in der Tabelle (Abb. rechts) aufgelistet, vertretbare Kombinationen (grün) und nicht akzeptable Kombinationen (rot) dargestellt.
Anpassung 150 auf 50 Ohm
Um z.B. die Antenne mit dem alten Antennenstecker von 150 Ohm an ein neues Radio mit einem 50 Ohm-Eingang anzuschließen, wird im Handel ein sogenannter Adapterstecker oder ein Adapterkabel angeboten. Diese Adapterstecker schaffen nur die mechanische Verbindung zwischen den beiden Komponenten, nicht aber die elektrische Anpassung zwischen den beiden Systemen! Wird eine 150 Ohm Quelle mit 50 Ohm belastet (abgeschlossen) so kommt es zu einer Fehlanpassung zwischen den beiden Systemen und somit zu Verlusten der eingefangenen Antennenspannung am Antenneneingang des Radios.
Schlechter Radioempfang ist die Folge, die der Kunde erst dann bemerkt wenn er außerhalb von Ballungsgebieten seine Sender nicht mehr einwandfrei empfangen kann.
Um dennoch eine mechanische, wie elektrische Anpassung herzustellen kann man sich ohne großen Aufwand ein passendes Adapter- und Anpassungskabel selbst herstellen.
Dafür benötigt man ein Stück Koaxleitung* (50,5 cm) mit einem Wellenwiderstand von 93 Ohm und die beiden Steckanschlüsse, die z.B. im Fachhandel günstig bezogen werden können.
Die so gefertigte Leitung (Lambda/4-Transformationsleitung) kann nun zwischen der Antenne und dem Radio eine mechanische sowie eine elektrische Anpassung herstellen und damit den Radioempfang verbessern.
Fernspeiseadapter (Phantomspeisung) der Fa. HAMA

Inhalt:
Einige Überlegungen und Infos bevor wir starten
Geringe Empfangspegel
Unterschied zwischen UKW- und DAB-Radioempfang
Allgemeine Empfangsprobleme – Aussetzer – Knistern etc.
Empfänger
Eingangsempfindlichkeit des Tuners
Störeinkopplung über Leitungen
Übertragungssystem – Antennenleitung
Antennen
Scheibenantennen
Knistern und Knacken beim Empfang
Antennen mit integriertem Verstärker
Zu geringer Empfangspegel – zu schwacher Empfang
Schwankender Empfangspegel
Kein Empfang möglich – Empfangsaussetzer
Zu wenig Antennenspannung am Radioeingang
Antennenverstärker
Prüfen des Antennenverstärkers
Defekt an der Antenne selbst
Empfangsprobleme nach dem Tausch des Radios gegen ein anderes Fabrikat
Empfangsschwächen die nach einer gewisse Laufzeit auftreten
Externe Beeinflussung auf den Empfangspegel am Kfz
Empfangsprobleme die nur bei bestimmten Empfangsfrequenzen auftreten
Antennen Diversity
Sperrkreis an der Heckscheibenantenne
Überprüfen der Fernspeisung (Phantomspeisung)
Störungen beim Empfang
Fehlersuche
Einfache Hilfsmittel
Professionelle Hilfsmittel
Was Sie bei einer Reparatur oder Instandsetzung an Empfangsanlagen vermeiden sollen
Ersatzteile aus dem Zubehörhandel
Vorher guter Radioempfang, nach dem Zuschalten von einem Verbraucher
verschwindet der Sender.
Einfache Möglichkeiten um das Empfangsgerät (Radio) zu überprüfen
Suche am Antennensystem
Gewöhnliche einfache Stabantenne mit Leitung
Antennensystem mit Verstärker
Antennenpegel überprüfen
Störungen aufspüren mit dem MSS-1
20-seitige Broschüre Preis 10,80€ (Innland) 12,80€ (Ausland)
Bestellung unter: info@doerfler-elektronik.de
Hilfestellung bei der Fehlersuche
Um die möglichen Fehlerquellen eines schlechten Radioempfangs zu finden, sollten bereits im Vorfeld folgende Überlegungen angestellt werden. Nachfolgend sollen einige einfache Prüfmethoden dargestellt werden um grundsätzliche Funktionen zu überprüfen. Diese beschränken sich zunächst auf ein konventionelles Radio-Empfangssystem am Kfz.
Grundsätzlich ist die Fehlersuche bei aufwändigen Empfangssystemen mit mehreren Antennen, Antennendiversity, Twin-Tuner und dgl. ähnlich. In der Regel müssen aber zum Teil spezielle Diagnosegeräte eingesetzt werden.
Im einfachsten Fall wird die Antennenspannung dem Radio über die Antenne und der Antennenleitung zugeführt. Sind Antenne, Kabel, Radio und Steckverbindungen in Ordnung sollte das Radio einen, je nach Entfernung der einzelnen Sender, einen brauchbaren Empfang bekommen.
Radio
Der Empfang am Radio selbst kann mit einer selbstgefertigten „Wurfantenne“ auf grundsätzliche Funktion überprüft werden. Dazu wird ein Stück Litze (ca. 1m) provisorisch an den Antenneneingang des Radios angeschlossen und die Empfangsstärke eines eingestellten Senders beobachtet. Kann das Radio nun diverse Sender empfangen, ist davon auszugehen, dass das Empfangsteil des Radios soweit einwandfrei arbeitet.
Antennenleitung
Als nächsten Schritt wird das Antennenkabel überprüft. Dazu muss das Antennenkabel an den Radio wieder angeschlossen werden. Jetzt wird das Antennenkabel von der Antenne gelöst. An das Antennenkabel wird nun die provisorische „Wurfantenne“ angeschlossen. Ist der Empfang am Radio wieder besser, ist davon auszugehen, dass die Antennenleitung in Ordnung ist und der mögliche Fehler an der Antenne selbst zu suchen ist.
Diese Prüfmethode (Radio/Antennenleitung) bis zur Antenne oder Antennenverstärker kann auch bei einer „Phantomspeisung“ eingesetzt werden.
Antenne/Antennenverstärker
Oftmals werden Kombinationen aus Antenne und Verstärker als Kompaktantenne eingesetzt. Diese benötigen für die Spannungsversorgung des Verstärkers 12 Volt. Die Spannung kann auf zweierlei Art und Weise zum Antennenverstärker geführt werden. Einmal mit einem direkten 12V Anschluss am Verstärker selbst oder über das Antennenkabel was auch als „Phantomspeisung“ bezeichnet wird.
Bei der Phantomspeisung kann am Mittelanschluss der Antennenbuchse am Radio eine Spannung von etwa 12V gegen Masse gemessen werden. Ebenso muss bei angeschlossener Antennenleitung auch am Ende der Leitung (Antenne/Antennenverstärker) eine Spannung von 12 Volt messbar sein.
Ist die Spannung am Ende nicht messbar, liegt eine Kabelunterbrechung in der Antennenleitung vor.
Die letzte Prüfung erfolgt an der Antenne selbst bzw. am Antennenverstärker. Neben einer gründlichen Sichtprüfung sollte auch die Spannungsversorgung am Antennenverstärker überprüft werden. Ist die Spannungsversorgung in Ordnung liegt der Fehler in einem defektem Antennenverstärker oder einer defekten Antenne selbst.
Häufige Ursachen für Empfangsstörungen sind fehlende Phantomspeisung, Kontaktprobleme an Stecker und Masseverbindungen, defekte Antennenstrahler, gequetschte Antennenleitung u. dgl.
Diese kleine Anleitung soll nur eine kleine Hilfestellung bei der Suche nach Empfangsproblemen am „Autoradio“ geben. Dabei werden keine speziellen Messgeräte benötigt. Sollten nach all diesen Prüfungen die Empfangsprobleme noch vorhanden sein, ist es ratsam einen Fachmann zu beauftragen.
Weitere Informationen:
Heizbare Heckscheibe verursacht Empfangsprobleme am Radio hier......
Probleme mit Masseleitungen und Verbindungen lesen Sie hier.....
Nach dem Einbau einer digitalen Endstufe – schlechter Radioempfang
Häufig tritt nach dem Einbau von Endstufen das Problem auf, dass entweder der Radioempfang schlechter geworden ist oder dass Störgeräusche im Radio hörbar sind.
Zunächst zur Endstufe.
Leistungsstarke Endstufen müssen, um die notwendige Leistung zu erzielen die Spannung auf einen höheren Pegel bringen. Dies erfolgt meist mit internen Spannungswandlern die die Spannung von 12V auf etwa 40…..50V hochsetzen. Dabei werden in der Endstufe „Schaltnetzteile“ (ähnlich wie beim PC) eingesetzt die mit einer sehr hohen Frequenz, etwa 50….100kHz arbeiten. Bei schlechter Konstruktion und / oder ungenügendes Abblocken nach außen, können diese Frequenzen durch ihre zusätzlichen „Oberwellen“ bis in das UKW-Band hinein abstrahlen.
Eine in der Nähe liegende (elektronische) Antenne z.B Heckscheibenantenne (Endstufe im Kofferraum) kann so die Störwellen von der Endstufe einfangen. Sind die „Störwellen“ stärker als die eingefangenen „Radiowellen“, so kommt es zu Empfangsstörungen die keinen Radioempfang mehr zulassen oder ihn deutlich abschwächen. Ursache hierfür ist die Überlagerung der „Störwelle“ über dem Radiosignal. Der Radioempfang eines Senders wird sozusagen weggedrückt (Unterdrückt).
Nicht nur die internen „Schaltnetzteile“ können Oberwellen bis in den UKW-Bereich produzieren, sondern auch die internen, digitalen Schaltkreise ebenso. Auch hier wird ein Oszillatorsignal erzeugt, dass die digitalen Schaltkreise (µPC etc.) mit einem Taktsignal versorgen. Bei einem schlechtem Design und/oder schlechter Abblockung der Oberwellen im Gerät, können diese Oberwellen von der Platine oder den daran angeschlossenen Kabeln abgestrahlt werden.
Diese Effekte lassen sich sehr einfach mit einem externen, einfachen und billigen „AM-FM Transistorradio“ nachweisen. Wird das Radio, bei eingeschalteter Endstufe, langsam in die Nähe der Endstufe gebracht, können so Empfangsstörungen deutlich hörbar gemacht werden. Anhand der Entfernung und der Intensität der eingefangenen Störgeräusche kann man sich nun ein Bild über die Intensität der Störungen machen.
Mögliche Abhilfe:
Um das Eindringen der Störungen von der Endstufe, auf die Antenne des Radios zu verhindern, können folgende Möglichkeiten in Betracht gezogen werden:
-
Einbauort der Endstufe ändern (Größerer Abstand zur Antenne)
-
Eventuell die Endstufe zur Überprüfung an den Hersteller zurücksenden.
-
Alle Ein- und Ausgänge der Endstufe jeweils über einen Ferritkern wickeln (HF-Sperre/Dämpfung)
-
Probehalber die Endstufe mit Alufolie umwickeln, ggfs. erden. (Nur für Versuchszwecke! Endstufe benötigt Kühlung im Dauerbetrieb)
Häufig kann das Problem durch eine Standortveränderung von Antenne zur Endstufe weitestgehend gelöst werden. Ist diese Maßnahme nicht erfolgreich, sollten die Leitungen zur Endstufe einzeln überprüft werden.
Dabei sollte der Verstärker über eine Plus- und Minusleitung, sowie eine Remoteleitung in den Betriebszustand versetzt werden. In dieser „Grundstellung“ sollten jetzt evtl. Störgeräusche überprüft werden. Anschließend sollten die Zuleitungen einzeln angeschlossen und dabei überprüft werden, bis sich eventuelle Störgeräusche zeigen. Ein Indiz dafür, dass die Leitung Störstrahlung aus dem inneren des Verstärkers aussendet.
Die störbehafteten Leitungen lassen sich direkt am Verstärkereingang/Ausgang mit einer Ferritmanschette versehen, ohne dass die Leitung dabei aufgetrennt werden muss. Sind an der Leitung keine Stecker vorhanden, kann die Leitung mit ein paar Windungen um einen Ferrit-Ringkern gewickelt werden. Durch diese Maßnahme wir eine sogenannte „UKW-Drossel“ hergestellt.
Prinzipiell können verschiedenste „Nachbehandlungen“ eingesetzt werden. Abhängig davon, um welche Störfrequenz es sich handelt. Niedrige Frequenzen lassen sich mit oben genannten Mitteln nicht beseitigen.
Zur Antenne
Da dieser Effekt erst auftritt wenn die Endstufe angeschlossen wurde, ist davon auszugehen, dass das Antennensystem soweit einwandfrei funktioniert.